Katastrophenschutzübung im Oberallgäu

Quelle: Allgäuer Zeitung

Über 700 Helfer der Blaulichtverbände sind bei der Katastrophenschutzübung im Einsatz. Es ist die erste Großübung seit fünf Jahren - mit gleich drei Szenarien.

Fahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn eilten am Samstag zur Skisprungarena nach Oberstdorf, in den Kempter Wald und zum Kreisbauhof nach Wolfis. Über 700 Helfer der Blaulichtverbände rückten aus, ein Polizeihubschrauber unterstützte sie. Doch es gab keine wirklichen Unglücke, es war die erste Katastrophenschutzübung im Oberallgäu seit über fünf Jahren.

 

Für das Drehbuch in der Skisprungarena hatten sich die Verantwortlichen im Landratsamt einiges einfallen lassen. „Wir haben das über sechs Monate vorbereitet“, sagt Regierungsdirektor Ralf Eichbauer. Angenommen wurde ein Konzert im Auslauf der Schanze mit 2500 Besuchern. Während des Konzerts kommen oberhalb der Arena mehrere Autos von der Straße ab und landen auf der Tribüne und im Faltenbach. Es gibt Tote und Verletzte unter den Autoinsassen und Zuschauern. „Bei dem Unfall werden 50 Personen verletzt und weitere 50 Personen sind direkt betroffen“, so die Vorgabe.

Für die große Katastrophenschutzübung wurden 110 Freiwillige ab morgens um fünf Uhr als „Mimen“ geschminkt und instruiert. „Wir haben einen Aufruf gestartet und Bewerbungen aus ganz Deutschland erhalten“, sagt Eichbauer. Als Dankeschön erhielten die Laiendarsteller eine Brotzeit und eine Erinnerungs-Tasse.

Im Einsatz waren in Obertdorf über 400 Einsatzkräfte von Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe (JUH), Malteser Hilfsdienst, Bergwacht, Wasserwacht, DLRG, Technisches Hilfswerk, Feuerwehr, Polizei und den Fachbehörden (Forst, Wasserwirtschaftsamt und technisches Umweltamt).

Landrätin Indra Baier-Müller wurde in die Führungsgruppe im Landratsamt gerufen: "Das ist eine der wichtigsten Übungen. Immerhin finden im Skisprungstadion die größten Veranstaltungen im Oberallgäu statt."

Die Retter um den neuen Kreisbrandinspektor Sebastian Wachter kümmerten sich um die Evakuierung des Stadions, Versorgung der Übungsverletzten und Bergung der angenommenen Toten. Dabei wurden sie kritisch beobachtet. Die Blaulichtorganisatoren hatten zahlreiche Führungskräfte vor Ort, einer von ihnen war Florian Fastner aus Kempten, inzwischen Leiter der Leitstelle in Berlin.

 

Patienten mit GPS-Trackern

Doch nicht nur rund ums Stadion waren Rettungsfahrzeuge zu sehen, im weiteren Umfeld standen weitere Fahrzeuge in Bereitschaft. „Die Verletzten wurden in die Kliniken Immenstadt und Kempten gebracht und dort in den Notaufnahmen versorgt. Dazu haben wir Patienten teilweise mit GPS-Trackern ausgestattet“, erklärte Eichbauer.